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Historisch Interessantes zur Herkunft der Tortellini

Tortellini gehören seit Jahrhunderten zur Tradition in Modena und jede Familie hat bei Familienanlässen ihre Menüs damit eröffnet, eventuell persönlich variiert nach den Rezepten ihrer Vorfahren.

Der Ursprung der Tortellini ist eigentlich merkwürdig und geht zurück auf die ersten Jahre des 17. Jahrhunderts als Alessandro Tassoni in seinem komischen Heldengedicht "La Secchia Rapita" ("Der entführte Eimer") von einem Vorkommnis berichtet, an dem Venus, Bacchus und Mars beteiligt waren. Diese drei Gottheiten machten auf dem Weg von den Schlachtfeldern zwischen den Rittern aus Modena und Bologna, die um den berühmten "entführten Eimer" stritten, für eine Nacht Rast im Gasthof "Corona". Am nächsten Morgen brachen Bacchus und Mars schon früh auf und ließen Venus allein schlafend im Gasthof zurück. Als die Göttin der Liebe aufwachte und sah, daß sie allein war, erschrak sie und läutete die Glocke, um Hilfe zu rufen. Sofort kam der schielende Gastwirt ihr zu Hilfe, der, als er sie immer noch nackt sah, von ihren voluminösen Körperformen derartig beeindruckt war, daß er - als er in die Küche zurückkam, wo er gerade den Nudelteig vorbereitete - ein Stück davon nahm, in Quadrate schnitt, füllte und nachdem er sie zusammengeklappt hatte einmal um seinen Finger drehte, um eine Form zu erhalten, die dem Bauchnabel der Venus glich.

So will es die Legende, während die Realität natürlich viel konkreter und weniger poetisch ist. Die Expertin "Rezdora" wie die Hausfrau liebevoll genannt wurde, hat die Tortellini deshalb auf diese Art verschlossen, um zu verhindern, daß beim Kochen der Tortellini in der Brühe Füllung austreten konnte.

Das Ritual der Vorbereitung von Tortellini wurde einige Tage vor den Festtagen vorgenommen, im Hause der einen oder anderen Hausfrau, und diese gemeinsame Vorbereitung der Tortellini wurde zu einem wahren, den Hausfrauen vorbehaltenen sozialen Ereignis.